Ausführungsvarianten für Technische Gebäudeausrüstung

Varianten der Heizkörpergestaltung

Varianten der Heizkörpergestaltung

Bei der Auswahl und Montage der Heizkörper ist auf eine antisuizidale Gestaltung zu achten. Grundsätzlich sind Plattenheizkörper Rippenheizkörpern vorzuziehen. Die Montage sollte dicht an der Wand erfolgen, um keine Befestigungsmöglichkeiten für Gurte an den Montagepunkten zu bieten. Fußboden- und Wandheizungen können eine Alternative darstellen, sind jedoch aufgrund ihrer Trägheit für Patientenzimmer weniger geeignet (Schlafkomfort).

Heizkörperventile gehören aus suizidpräventiver Sicht ebenso zu den kritischen Punkten. Eine bauliche Möglichkeit besteht darin, diese in geringer Höhe über dem Boden anzuordnen, wobei dies nicht der Forderung nach einer normalen Umweltgestaltung entspricht.

Heizkörperverkleidungen oder der Einsatz niedriger Konvektoren, beispielsweise vor bodentiefen Fenstern, gehören zu den geeigneten Lösungen. Besonders lohnenswert ist die Kombination der Heizkörper mit einem Sitzbereich am Fenster, der aus atmosphärischen Gründen einen zusätzlichen suizidpräventiven Effekt haben kann.

Leselampe und Notruf am Patientenbett

Leselampe und Notruf am Patientenbett

Die Platzierung der Beleuchtung sowie des Schwesternrufes am Patientenbett müssen zum einen einer suizidpräventiven Gestaltung entsprechen und zum anderen eine flexible Bettstellung ermöglichen.

Im Regelfall sind psychiatrische Patienten nicht körperlich pflegebedürftig, so dass die wandbündige Stellung des Bettes aus atmosphärischen Gründen (Schutzbedürfnis, leichtere Angrenzung des Territoriums) bevorzugt wird. In einigen Fällen (z. B. in der Gerontopsychiatrie oder im Suchtbereich) treten jedoch auch zunehmend pflegebedürftige Patienten auf, die eine Pflegebettstellung erforderlich machen (3 Seiten des Bettes frei zugänglich). Die Bettplätze sind daher so auszurichten, dass Beleuchtung und Notruf in beiden Bettstellvarianten gut erreichbar sind.

Die DIN 5035-3 beschreibt die Lage und Größe der Bezugsfläche für die Lesebeleuchtung am Patientenbett (Entfernung von der Wand 1 m, Höhe 1,10 m über dem Boden, Breite 90 cm, Höhe 30 cm, Neigungswinkel 75 °).

Die Integration von Leselampe und Notruf in klassische Medienschienen ist im psychiatrischen Bereich nicht üblich. Eine Kombination mit Ablage- und individualisierbaren Flächen (z. B. Magnetwand) kann die Aneignung des Bettplatzes durch den Patienten unterstützen. Im Regelfall werden keine medizinischen Gase oder Spezialanschlüsse benötigt. Die Verwendung klinischer Elemente ist aus atmosphärischen Gründen ungeeignet, kann jedoch aus Gründen der Nutzungsflexibilität (z. B. Umnutzung für somatische Bereiche) notwendig werden.

Aus suizidpräventiven Gründen sollen Kabel am Schwesternruf bzw. an der Leselampe vermieden werden. Funkgesteuerte Notrufsysteme (z. B. als Schalter am Nachttisch oder am Armband) können eine alternative Lösung darstellen.

Notruf im Nassbereich

Notruf im Nassbereich

Insbesondere im Duschbereich sind die Anforderungen an die Notrufsysteme aufgrund auftretenden Spritzwassers wesentlich höher. Üblicherweise werden die Auslöser hier in Überkopfhöhe montiert und über ein Zugelement angesteuert. Dabei ist darauf zu achten, dass keinesfalls potentielle Strangulationsgurte dafür Verwendung finden dürfen. Insbesondere bei roter Farbgebung können diese einen Schlüsselreiz zum Suizid darstellen. Zugbänder müssen daher durch leichte Stäbe ersetzt werden. Wichtig ist eine feste Montage dieser Stäbe, damit diese nicht als Waffe eingesetzt werden können.

Spritzwassergeschütze Drücker (punktuelle Montage direkt im Duschbereich) sind so anzuordnen, dass sie auch von gestürzten Patienten erreicht werden können.