Ausführungsvarianten für Nassräume

Waschtisch- und Duscharmaturen

Waschtisch- und Duscharmaturen

Für Armaturen von Waschbecken, Duschen oder Wannen sind Unterputzkonstruktionen mit Wandmontage zu empfehlen, da Aufputz- und Standarmaturen (Waschbecken) besonders stabile Befestigungsmöglichkeiten für Gurte darstellen.

Das linke Beispiel zeigt eine Unterputz-Waschbeckenarmatur. Strangulationen mit seitlichem Lasteintrag (parallel zur Wand) können durch die Konstruktion nicht ausgeschlossen werden, lassen sich jedoch beispielsweise durch seitliche Wände oder eine breite Waschtischplatte verhindern.

Die Duscharmatur rechts eignet sich durch ihre konisch zulaufende Form nicht zum Befestigen von Strangulationsgurten. Armaturen für Wannen können äquivalent gestaltet werden.

Halterungen für Duschvorhänge

Halterungen für Duschvorhänge

Die Duschvorhangstangen oder –schienen sind oft die einzigen Raumeinbauten der Nasszelle in Überkopfhöhe. Sie sind daher im Fokus der Suizidenten. Die Grafik zeigt zwei Ausführungsbeispiele ohne Strangulationsmöglichkeiten.

Beim linken Beispiel handelt es sich um eine dreipunktgehaltene Duschvorhangstange, die sich für eine Montage auf Abstand zur Decke eignet. Hier ist zwingend darauf zu achten, dass alle drei Montagepunkte mit sogenannten Sollbruchstellen versehen sind. Ein alleiniges Ausfallen des Deckenanschlusses beispielsweise bietet andernfalls noch Strangulationsmöglichkeiten in der Nähe der seitlichen Befestigung. Die maximale Belastungsgrenze sollte bei 20 kg liegen.

Die Sicherung derartiger Duschvorhangkonstruktion mittels abbrechender (oben offener) Vorhangringe stellt keine Alternative dar, da die Halterung auch unabhängig vom Duschvorhang, beispielsweise unter Verwendung eines Gürtels, zur Strangulation genutzt werden könnte.

Für Räume mit niedrigen Deckenhöhen können, wie das Beispiel rechts zeigt, ebenso einfache Vorhangschienen zur Befestigung des Duschvorhangs genutzt werden. Die Belastungsgrenze von 20 kg muss sich hier unbedingt auf die Summe aller Haken beziehen.

Kopfbrausen

Kopfbrausen

Bei der Verwendung von Kopfbrausen ist darauf zu achten, dass diese eine abgeschrägte Form haben, so dass keine Gurte befestigt werden können. Eine Alternative stellen Unterputzkopfbrausen dar. Durch ihre verdeckte Montage können auch diese einen Beitrag zur baulichen Suizidprävention leisten. Darüber hinaus haben sie einen atmosphärischen Mehrwert. Ihr Einsatz wird daher beispielsweise für Therapiebäder empfohlen.

Kopfbrausen müssen meist durch Handbrausen ergänzt werden, da die Möglichkeit zum Duschen von Patienten durch das Personal bestehen sollte. Die pflegegerechte Ausstattung kann durch einen Spritzschutz ergänzt werden.

Durch eine niedrige Montage des Duschanschlussbogens und einer Punkhalterung für den Brausekopf mit begrenzter Belastbarkeit kann auch hier Suiziden entgegengewirkt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Duschschlauch mit einem Klicksystem auszustatten, so dass er aus Räumen von suizidalen Patienten einfach entfernt werden kann.

Brausestangen

Brausestangen

Bei der Verwendung von Brausestangen ist darauf zu achten, dass diese keine Befestigungspunkte für Strangulationsgurte bietet. Die Zeichnung links zeigt eine Brausestange, die sich durch eine besondere Formgebung am oberen Anschlusspunkt auszeichnet. Durch die Abschrägung sollen potentielle Strangulationsgurte abrutschen. Aufgrund der besonderen Länge der Stange ergibt sich eine sehr niedrige Höhe für den zweiten Montagepunkt. Dieser kann daher ebenfalls kaum noch für Suizide benutzt werden.

Neben klassischen Brausestangen können ebenso leichtgängige Schienensysteme zum Einsatz kommen. Auch hier ist darauf zu achten, dass der Duschkopf bei Belastung möglichst tief nach unten rutscht.

Duschanschlussbögen sollten tief montiert werden, um eine Schlaufenbildung des Duschschlauches zu vermeiden.